Die Weiterstädter Sozialdemokraten hatten unter dem Motto „Unbehindert durch Weiterstadt“ die Vertreter der Sozial- und Behindertenverbände, sowie interessierte Bürger und Betroffene zu einem Erfahrungsaustausch in das Bürgerzentrum in Weiterstadt geladen. Unter der Moderation von Manfred Dittrich ergab sich ein reger Erfahrungsaustausch über die Situation und Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen. Ein häufig genannter Punkt war dabei der öffentliche Personennahverkehr. Zu wenig barrierefreie Haltestellen, fehlendes Verständnis für ihre Situation von einigen Busfahrern, die beispielsweise zu weit vom Bordstein halten oder ihre Busse nicht absenken, oder die fehlenden Direktverbindungen zwischen den Stadtteilen waren dabei Punkte, die genannt wurden.

 

Barrierefreiheit war aber nicht nur bei den Haltestellen das Stichwort. Auch die Absenkung der Bordsteinkanten wurde angeregt, um so Rollstuhlfahrern und Gehbehinderten die Mobilität im Stadtgebiet zu erleichtern. SPD-Stadträtin Jutta Klein stellte fest, dass „man häufig mit kleineren Maßnahmen die Situation für Menschen mit Behinderungen verbessern kann.“ Als Beispiel nannte sie die Installation von elektrischen Türöffnern an den öffentlichen Gebäuden der Stadt.

 

Als weiterer Punkt wurde eine breitere Informationspolitik der Stadt in diesem Bereich gefordert. Manfred Dittrich wies in seiner Einleitung darauf hin, dass es beispielsweise auf der Internetseite der Stadt Weiterstadt keine Informationen zu diesem Thema gibt. Auch im aktuellen Verwaltungsbericht ist hierzu nur wenig zu finden. Die Anwesenden regten in diesem Zusammenhang die Schaffung einer Broschüre mit einer Übersicht über die Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden, Gaststätten und Arztpraxen, sowie Informationen über Beratungsangebote an. Auch die Idee, einen Behindertenbeauftragten oder einen Behindertenbeirat bei der Stadt einzurichten, traf auf Zustimmung. So würde den Betroffenen ein direkter Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Um das Verständnis für eingeschränkte Menschen in der Bevölkerung allgemein zu verbessern, wurde auch die Idee einer verstärkten Sensibilisierung der Bevölkerung geäußert.

 

 Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Weiterstadt, Alexander Ludwig, zeigte sich mit den Ergebnissen des Gesprächs sehr zufrieden und lobte den konstruktiven Erfahrungsaustausch. „Durch den direkten Dialog mit den Betroffenen haben wir neue Erkenntnisse gewonnen, die wir vorher nicht so deutlich gesehen haben“, so Alexander Ludwig.

 

Die Vorsitzende der SPD-Fraktion Weiterstadt und Landtagsabgeordnete Heike Hofmann kündigte am Ende der Veranstaltung an, dass nun die Ergebnisse der Sitzung zusammengefasst und Verbesserungen in den zuständigen politischen Gremien angeregt werden. „Ich bin zuversichtlich, dass die guten Ideen des Gesprächs auch umzusetzen sind und wir durch verschiedene Maßnahmen kurzfristig schon erste Verbesserungen erzielen“, so Heike Hofmann abschließend. Die Ergebnisse des Informationsgesprächs sind hier abrufbar.

 

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