Vergangenen Montag diskutierte der Haupt- und Finanzausschuss der Weiterstädter Stadtverordnetenversammlung abschließend über einen Antrag der SPD Fraktion, der vorsah, die Sitzungen des Parlaments und der Ausschüsse per Streaming live und zum späteren Abrufen im Internet für alle Weiterstädter Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung zu stellen. Ziel war es, all jenen, die nicht extra ins Rathaus fahren wollen oder sich nur für einzelne Tagesordnungspunkte interessieren, dennoch ein Verfolgen dieser Debatten zu ermöglichen. „Wir hatten die Idee, allen Bürgerinnen und Bürgern schnell und einfach über das Internet über die Weiterstädter Politik zu informieren und sie endlich ins 21. Jahrhundert zu bringen. Leider stehen wir mit dieser Idee offensichtlich allein,“
erklärt der Fraktionsvorsitzende der SPD, Benjamin Gürkan.
Nachdem sich im Vorfeld bereits angedeutet hatte, dass die Opposition aus ALW und CDU kein Interesse daran haben würde, Reden von sich aufzeichnen zu lassen, und auch der Kompromissvorschlag, das ganze nur per Audiostreaming aufzubereiten, konsequent abgelehnt wurde, überraschte die Abstimmung im Ausschuss nicht. CDU und ALW stimmten gegen den Antrag während sich die Freien Wähler enthielten. Als Benjamin Gürkan erklärte, die Opposition sei eben von vorgestern, erwiderte der ehemalige Bürgermeisterkandidat der ALW, Matthias Gertz, das sei man gerne, die Kooperation dagegen sei „von übermorgen“.
„Die ALW stellt sich gerne als Partei dar, die die Interessen der Jugend vertritt. Nach dieser Abstimmung hat sich gezeigt, dass das nicht stimmt. Ich als junger Mensch weiß, dass mit Sicherheit nicht ganz Weiterstadt oder die gesamte Weiterstädter Jugend auf die hochgeladenen Debatten des Stadtparlaments zugreifen würde. Darum geht es auch überhaupt nicht. Es geht darum, den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit einzuräumen, teilzuhaben. Gerade für Menschen meiner Generation ist es unverständlich, wieso man sich davor scheut, auch andere Kanäle als nur physische Präsenz oder klassische Medien zu nutzen. Es ist sehr schade, dass dies nicht genutzt wird, denn damit hätten wir allen Menschen in Weiterstadt, auch jenen mit einer körperlichen Einschränkung, ermöglicht, den Debatten zu folgen,“ erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Lukas Harnischfeger, abschließend.