Der Ausschuss für Umwelt und Energie beschäftigte sich am Montag (2.9.2013) mit zwei Themen:
- Der Aufforstung unseres Waldes sowie eine damit verbundene wirtschaftliche Nutzung
- Der Stelle eines Klimaschutzmanagers / Klimaschutzmanagerin.
1.1 Unser Wald kann wirtschaftlich kaum genutzt werden
Zum ersten Punkt kam Hartmut Müller, der Chef des Forstamtes Darmstadt. Er erklärte den verblüfften Anwesenden, dass die Kommune alle 10 Jahre mit Hessen-Forst einen Vertrag abschließt, in dem verschiedene Maßnahmen und Rahmenbedingungen des Weiterstädter Waldes geklärt werden. Offenbar wusste keiner mehr davon. Der letzte Vertrag ist aus dem Jahr 2006 und gilt demnach noch rund 3,5 Jahre. Jedenfalls hielt er bei seinem Vortrag regelmäßig den kleinen Ordner mit dem Vertrag hoch und meinte mehrfach sinngemäß: “Steht alles hier drin”. Weiterstadt hat insgesamt sehr wenig und noch dazu kaum gute Waldflächen: Rund 30,7 Hektar. Das sind etwa 310.000 m² – hört sich erst mal viel an. In Waldkategorieren ist das aber sehr wenig. Zum Vergleich: 31 Hektar sind knapp 12% der Gemarkungsfläche von Schneppenhausen. Der meiste Wald in Weiterstadt ist im Besitz des Landes Hessen, kleine Teile gehören Privateigentümern. Wirklich Geld verdienen mit dem Weiterstädter Wald, was die Intention der Antragstellerin CDU war, ist also nicht möglich.
1.2 Aufforstung, wenn sie neue Ökopunkte bringt
Quintessenz des sehr informativen Vortrages von Herrn Müller: Wir werden rund 1,8 Hektar am Braunshardter Tännchen aufforsten. Hierfür gibt es eine Förderung von 700 Euro, die weitestgehend den Kosten der Maßnahme entsprechen. Somit ist diese Pflanzungsmaßnahme zumindest kostenneutral für die Stadt.
Weiterhin soll vom Magistrat geprüft werden, ob die Stadt Weiterstadt bei einer weiteren Aufforstung Ökopunkte angerechnet bekommt. Ökopunkte sind ein Instrument, um Ausgleich für Baumaßnahmen oder ähnliches zu erbringen. Sprich, verschiedene Naturmaßnahmen wie Aufforstungen etc. bringen neue Ökopunkte. Bei öffentlichen Bauwerken oder Straßen werden Ökopunkte abgezogen, da sie in die Natur eingreifen. Sofern wir bei der Aufforstung Ökopunkte angerechnet bekommen, wird die Maßnahme erneut dem Ausschuss und der Stadtverordnetenversammlung zum Beschluss vorgelegt.
2. Kein Geld, um neue Stelle eines Klimaschutzmanagers zu schaffen
Angesichts der angespannten Haushaltslage war es nicht möglich eine Stelle für eine/n Klimaschutzmanager/in zu schaffen. Die Stelle wäre zwar von höherer Stelle bezuschusst worden, einen eigenen Anteil muss aber auch die Stadt leisten. Grundsätzlich stellt sich bei einer Kommune in der Größenordnung wie Weiterstadt aber die Frage, ob es sinnvoll ist, eine Stelle für diesen Bereich zu schaffen. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Ziele des Klimaschutzes, der Energieeffizienz etc. in allen Teilen der städtischen Verwaltung verankert werden. Klimaschutz ist genauso wie beispielsweise die demografische Entwicklung eine Querschnittsaufgabe, die von allen getragen werden muss.