Eine heute vielleicht noch zeitgemäße Breitbandversorgung von 16 Mbit/s wird in den kommenden Jahren bei weitem nicht mehr ausreichen, den ständig steigenden Bedarf zu decken. „Es ist gerade drei Jahre her,“ erinnert sich die Landtagsabgeordnete und SPD-Fraktionsvorsitzende Heike Hofmann, „dass das Land Hessen in seiner Breitbandstrategie Regionen mit Bandbreiten von 1 bis 2 MBit/s als gut versorgt bezeichnet hat.“ Schneller als alle 12 Monate verdoppelt sich die via Internet übertragende Datenmenge. Wer sich heute also noch gut versorgt glaubt, wird in den kommenden Jahren bereits das Defizit spüren, dass heute schon weite Teile des ländlichen Raums betrifft. Hierzu zählen bereits alle Stadtteile sowie die Ortsränder der Kernstadt von Weiterstadt. Zwar überbrücken einige Dienste von Netzbetreibern diese „Digitale Kluft“, doch immer nur dort, wo es sich rechnet.
Ziel der interkommunalen Breitbandinitiative ist daher ein flächendeckendes Glasfasernetz, dass im ersten Schritt alle Kabelverzweiger anbindet (FTTC). Damit können rund 97 Prozent aller
Haushalte mit einer Bandbreite von 50 MBit/s versorgt werden. Weitere Ausbaustufen sehen, aus Gründen der Finanzierbarkeit „nach und nach“ Glasfaseranschlüsse bis zu den Wohnungen (FTTH) vor. Die dann erzielbaren Bandbreiten liegen um ein Vielfaches höher.
Vor diesem Hintergrund stimmt die SPD-Fraktion Weiterstadt geschlossen für die Bildung eines Zweckverbandes, der bereits im kommenden Jahr seine Arbeit aufnehmen und den Ausbau bis Ende 2014 voranbringen soll. Das Investitionsvolumen von über 50 Millionen Euro soll über Netzentgelte finanziert werden. Geht dieses Modell auf, wird der kommunale Haushalt nicht belastet, andernfalls hätte Weiterstadt, wie jede andere Kommune auch, ein Teil des Defizits zu tragen. „Auch das wäre gut investiertes Geld, denn dies kann nur ein Bruchteil des Mehrwertes sein, der uns das Schnelle Internet bringt“, so SPD Parteivorsitzender Alexander Ludwig abschließend.