Der Magistrat der Stadt Weiterstadt wird beauftragt, im Verbund mit der Nachbargemeinde Erzhausen, alle Möglichkeiten zu nutzen, um einen weiteren Ausbau des Verkehrslandeplatzes Egelsbach zu verhindern.

 

Zu einem weiteren Ausbau zählen u.a.:

– Einrichtung eines Instrumentengestützten An- und Abflugsystems,
– Verlängerung der Start- und Landebahn um 270 Meter nach Westen,
– Abholzung von 3,5 ha Wald,
– Erhöhung des äquivalenten Dauerschallpegels um 2 dB(A),
– Erhöhung der Flugzeugtonnage von 20 auf 25 t,
– Verbreiterung der Start- und Landebahn auf 30 m.

 

Begründung:

Im Jahr 1999 beantragte die Hessische Flugplatz GmbH Egelsbach den Ausbau des Verkehrslandeplatzes Egelsbach. Die Maßnahme bestand in der Verlängerung der bisherigen Start- und Landebahn um 410 m nach Westen sowie in der Anlage der dazugehörenden Rollwege. Das geplante Vorhaben diene, so die Betreibergesellschaft in der Begründung ihres Vorhabens, ausschließlich der Bestandssicherung des Verkehrslandeplatzes und resultiere aus der Harmonisierung europäischer, flugbetrieblicher Vorschriften. Im damaligen Planfeststellungsverfahren versicherte die HFG, dass nach Verlängerung der Piste in Zukunft keine weiteren Ausbaumaßnahmen erfolgen werden.

Nach Raumordnungsverfahren und einem luftrechtlichen und wasserrechtlichen Planfeststellungsverfahren erfolgte im Jahr 2004 die Inbetriebnahme der verlängerten Piste, um den Bestandserhalt zu sichern und gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, Egelsbach zu einem Zentrum für Geschäftsreiseverkehr zu entwickeln.

Seit dem Ausbau leidet die Hessische Flugplatz GmbH Egelsbach (HFG) unter Liquiditätsproblemen. Durch den Ausbau verursachte Mehrkosten von 7,8 Millionen Euro können durch den laufenden Betrieb nicht aufgebracht werden. Die Kapitalzufuhr kostet die Gesellschafter, die diese Summe anteilig zur Verfügung stellen, jährlich 500.000 Euro.

Um dieser defizitären Situation gegenzusteuern, haben die Flugplatz-Gremien Ende November 2008 einstimmig den Weg für den Einstieg von Privaten beschlossen.
Mit einem Investitionsvolumen von 30 Millionen Euro sollen und wollen private Investoren durch einen erneuten Ausbau den Verkehrslandeplatzes Egelsbach zu einem Schwerpunkt in der Business-Aviation ausbauen und weiterentwickeln.

Der Wunsch der HFG mit einem „neuen Ausbauprojekt Flugplatz Frankfurt-Egelsbach eine neue Ära einzuleiten“, steht im extremen Gegensatz zu den bisherigen Parlamentsbeschlüssen der Weiterstädter Stadtverordnetenversammlung und den Interessen der Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt.

Hohe Lärmbelastung ist schon jetzt Grund für Siedlungsbeschränkungen in den Stadtteilen Gräfenhausen und Schneppenhausen. Beide Ortsteile wären, sollten die neusten Pläne der Hessischen Flugplatz GmbH Egelsbach in einem erneuten Verfahren Erfolg haben, zweifach betroffen.

Dies sollten wir gemeinsam verhindern.